Presseartikel

Oberberg Aktuell, 31. Januar 2006

Stadt will Bahnhof in Wiehl kaufen – Teurer Bahnübergang notwendig

(bv/31.1.2006-16:15) Wiehl – Streit um die Zukunft der Wiehltalbahn geht in die nächste Phase.

Seit geraumer Zeit besitzt die Stadt Wiehl das Vorkaufsrecht für das Bahnhofsgebäude, in dem sich eine Gaststätte und Wohnungen im Obergeschoss befinden. Da der bisherige Besitzer Verkaufsabsichten hegt und die Verantwortlichen im Rathaus das Objekt sichern wollen, um zu einem späteren Zeitpunkt alle Optionen zu besitzen, wird sich der Hauptausschuss heute wohl darauf einigen, den Bahnhof zu kaufen.

Zunächst sollen dann die Wohnungen renoviert, und ein neuer Pächter für die Gaststätte gefunden werden, hieß es vom Wiehler Beigeordneten Thomas Gaisbauer. Denkbar sei, dass die Gaststätte auch abgetrennt und ein zusätzliches Ladenlokal entstehen könnte.

Hinsichtlich der Wiehltalbahn geht man im Wiehler Rathaus davon aus, dass zunächst teure Investitionen nötig sind, auch wenn man lieber heute als morgen die Trasse vergessen würde. „Wir haben uns diesen Zahn aber ziehen lassen. Die Signalanlage und die Bahnsteige werden wir bauen müssen. An diesen Ausgaben gibt es kein Vorbei“, berichtet Gaisbauer. Allgemein wird mit Ausgaben von mindestens 500 000 Euro gerechnet. Ob sich das Geld amortisiert, ist die große Frage. Sollte einige Jahre später das Aus für die Wiehltalbahn kommen, hätte man in eine Sackgasse investiert.

Klar ist für Thomas Gaisbauer, dass man mit einem konfrontativen Kurs nicht weiterkommt. Grundsätzlich sei man auch gesprächsbereit, um mit den Bahnfreuden nach einer Übereinkunft zu suchen. „Aber es müssen auch echte Kompromisse dabei herauskommen“, mahnt der Beigeordnete.